CO2-neutral 2050, oder schon 2030 - geht das? Unsere Wohnung ist mit Holzpellets geheizt, und Photovoltaik liefert uns genügend Strom - das ist keine Zauberei - das ist heute wirtschaftlich. Solarstrom ist heute die günstigste Möglichkeit zum Ausbau der Elektrizitätsproduktion. So wie vor 2008 sollen die kantonalen und kommunalen Energieversorger dezentrale Energieproduzenten die Gestehungskosten vom günstigsten neuen inländischen Kraftwerk vergüten; das waren damals 15 Rp/kWh, heute ist Solarstrom günstiger. Wird Solarstrom anständig vergütet, so wird sich die einheimische Energiebereitstellung vervielfachen - auch für preiswerte Elektromobilität. Wobei für einen saisonal ausgeglichenen Strommix auch Windparks in der Ostschweiz umzusetzen sind. Alleine an den beiden Wind-Projekt-Standorten Krinau und Rheinau kann so viel Windstrom geerntet werden, dass rund 10% der Autoflotte des Kantons St.Gallen elektrisch betrieben werden kann, was täglich rund 115 Tonnen CO2 einsparen würde.
Der Strassenverkehr ist mit 32% der grösste CO2-Verursacher in der Schweiz. Die Verdrängung der Pferdekutschen durch das Automobil vollzog sich zwischen 1910 und 1920. Wieso soll es unrealistisch sein, dass Elektromobilität in 10 Jahren die Verbrennungsmotoren verdrängt haben? "The shift will happen - for purely economic reasons", sagt Tony Seba am Transport Summit 2020. Die Betriebskosten pro Kilometer sind bis zu 10x tiefer - auch dank günstigem Solarstrom. Die schöpferische Zerstörung der fossilen Energieindustrie ist auf gutem Weg, befeuert aber die national-konservative Defensive (vergleiche Trumps vergeblicher Versuch, die Kohleindustrie zu retten; oder die Bemühungen vom SwissOil- und SVP-Präsident Rösti zur Verteidigung etablierter, bedrohter Geschäfte). Es ist Zeit für eine saubere Energie- und Verkehrspolitik. Die wachsende Energieunabhängigkeit durch lokale Wertschöpfung ist eine Chance für unsere Region.
Als Familie sind wir autofrei unterwegs; öffentlicher Verkehr und das Velo soll in der Verkehrspolitik mehr Gewicht erhalten. Natürlich trägt auch eine vegetarische Esskultur zur Reduktion des Klimawandels bei. (Der Coronavirus illustriert einmal mehr, dass es besser wäre, nicht alles zu essen, was kreucht und fleucht...) Klimaneutralität ist möglich, praktisch im individuellen, für die Schweiz und weltweit - schneller als man denkt. Wie der Toni Seba von der Stanford University erklärt, ist die Entwicklung disruptiv. Wobei grüne Politik auch Zukunftsängste ernst nehmen muss; der Wandel darf nicht zulasten von einkommensschwachen gehen. Als Grün-Liberaler zähle ich nicht darauf, dass der Staat das Klima rettet, sondern vertraue auf wirtschaftliche Anreize und Kostenwahrheit - gerne begleitet von Umstellungen im Steuersystem. Sonnenklar, die Zukunft ist erneuerbar.
CO2-neutral 2050, oder schon 2030 - geht das?
Kommentare von Lesern zum Artikel
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Folglich hat der Verein Vimentis entschlossen, die Kommentarfunktion abzuschalten und nur den Blog stehen zu lassen. Der Blog erlaubt es Personen weiterhin, sich Gehör zu verschaffen, ohne sich hinter einem Pseudonym zu verstecken. Die Änderung sollte die Blog-Plattform qualitative verbessern und all jenen Personen ins Zentrum rücken, welche Interessen an einer sachlichen Diskussion haben, sowie die oben erwähnten Werte respektieren.
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Franz Krähenbühl parteifrei sagte February 2020 Die Lösung heisst Kernenergie subito! |
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Werner Nabulon sagte February 2020 Ich habe grade etwas Facebook und Web Site von Herr Heini Lüthi gelesen. Warum muss man nach Sri Lanka Fliegen? Warum muss man als Solaranlagen Berater...nein ich verstehe es nicht Und hier einen auf Grün machen? Vegan leben??? Glaub vor 20Jahren oder noch länger bin ich das letzte mal geflogen...verstehe solches einfach nicht. |
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Heini Lüthi sagte February 2020 Die Diskussion, inwiefern der Klimawandel mensch-getrieben ist, ist müssig. Es ist ein gefährliches Experiment. Anderseits könnten sich erneuerbare Energien und Elektromobilität auch unabhängig vom Klimawandel-Handlungsdruck ökonomisch durchsetzen - sie sind zugleich aber auch die Lösung der grossen Herausforderung. Was den Fleischkonsum angeht: Ich bin einverstanden, dass Viehwirtschaft auf Alpweiden und soweit nachhaltig auf anderweitig sonst nicht nutzbarem Weideland vertretbar sein kann. Dass für den heute riesigen Fleischkonsum viel Kraftfutter verfüttert wird, angebaut auch auf gerodeten Regenwaldflächen, ist aber deutlich zu viel. |
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Phil A. sagte February 2020 Apropos vegetarische Esskultur und die "Rettung der Welt": https://www.wiwo.de/technologie/green/ernaehrung-vegetarier-werden-die-welt-nicht-retten/13546832.html 70% der landwirtschaftlich genutzten Flächen eignen sich nicht zum Ackerbau und für den Ackerbau ist ein Fruchtwechsel notwendig um den fruchtbaren Boden zu erhalten. https://de.serlo.org/nachhaltigkeit/gartenkurs-pflanzen/fruchtwechsel Im Wechsel werden verschieden Nahrungsmittel angepflanzt und jede 4. Fruchtfolge ist ein Gründünger , sprich Nahrung welche sich für den Mensch nicht eignet, für Tiere aber sehr wohl. Um das volle Potenzial von Ackerland auszuschöpfen benötigt dieser den Fruchtwechsel, produziert alle 4 Jahre automatisch Tierfutter und die natürliche Düngung des Bodens erfolgt über das Ausbringen des Mistes. Viehwirtschaft und der Schutz von Ackerböden gehen Hand in Hand, ohne das eine ist das andere nur mit landwirtschaftlicher Übernutzung, oder über ungenutzte Flächen und künstliche Düngung zu erreichen. Eine nachhaltige Landwirtschaft und Bodenbewirtschaftung ohne Tiere gibt es nicht. Um es auch jenen einfach zu erklären, welche sich nicht mit Landwirtschaft beschäftigen, oder keine der mittlerweile vom Aussterben bedrohten Bauern zu ihrem Umfeld zählen: https://www.youtube.com/watch?v=tvg97g0sWhc |
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jürg wolfensperger sagte February 2020 ich als ehemaliger Büetzer und einfacher Mensch auf diesem Planeten lebend, habe immer noch nicht begriffen!!,... und mit mir wohl hunderttausende,was es eigentlich mit dem Begriff "Co2-Neutral" auf sich hat..!! Ich lese stets nur,dass sich dieser Stoff in unserer Athmosphäre in einem Gehalt von ca. 0.04 % bewegt.Ein Treibhaus-Effekt kann ich dem auch nicht abgewinnen,da sich die Luft in einem offenen Raum rund um die Welt,unkontrolliert und völlig unberechenbar auf alle Seiten bewegen kann.Der Einzige der das kann,ist der Gärtner,der damit in Frutigen so ein Tropenhaus betreibt..! Tragen wir es mit Humor,und lassen Herr Lüthi seine teuren Installationen von Photo-Voltaik und Holz-Schnitzel-Heizung.Und wenn gleich um die Ecke der Bahnhof steht,um die Eisenbahn zu nutzen ist das auch okay.Der Rest ist das,was in den Zeitungen und SRF gebetsmühlenartig über der Bevölkerung ausgebreitet wird,dass man um Himmelswillen fossile Brennstoffe nicht mehr nutzen soll.Auch in unserer Gross-Garage wurden nun "Zapf-Stellen" für E-Autos eingerichtet.Und auf dem neuen Dorfplatz ebenso!Noch hält sich der Andrang dort in Grenzen! Meine Skepsis dieser neuen Energie-Philosophie ist gross...!!...sehr gross...! Zumal unsere Luft im Vergleich zum Rest der Welt wohl zu den saubersten gehört!Ebenso unsere Wasserqualität..!Es wäre mir lieber,wenn die allgemeine Wegwerf-Mentalität sich bessern täte,und eben die unkontrollierte Zuwanderung endlich beendet würde.Das würde die Lebensqualität und auch die Umwelt-Probleme da,in unserem Lande wieder merklich spürbar verbessern! |
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Werner Nabulon sagte February 2020 Holzpellets sind eines der schlimmsten Energie Träger die man nur verwenden kann. Da steckt so viel Energie in der Herstellung und dem Transport drin, geht gar nicht. Ausserdem werden Wälder abgeholzt, im Ausland, illegal von der Holzmaffia. Also die grüne Lunge zerstört. 61% der Energie die wir verbrauchen weltweit, ist aus Fossilen Brennstoffen. 39% sind Elektrizität. Da wäre Rechnen gefragt. |
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Jan Eberhart sagte February 2020 Damit auch Nicht-Europäer auf linksgrünen Kurs geprügelt werden und in die neuen Kolchosen umziehen, gibt es eine CO-2-Grenzsteuer, ein neuer Kolonialismus der auch Nicht-Europäer zur neuer Massenarmut zwingt. |
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Jan Eberhart sagte February 2020 Die neue NSDAP, die neuen Kommunisten vebreiten ihre Glaubenslehre, um ein weiteres Disaster wie der 1 WK / 2. WK oder die Mangelwirtschaft der Kommunisten zu produzieren. Selbstverständlich wird neben Fleisch auch der Sommerurlaub auf Kuba verboten sein, durchgesetzt von einem neuen NKWD. |
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Phil A. sagte February 2020 Sofern man an die These des Anthropogenen Klimawandels, bzw. an die Resultate von Hochrechnungen komplexer Computerberechnungen mit mehr als 3 Variablen glaubt, mag man schon der Ansicht sein das CO2 etwas „böses“ sei. Ich für meinen Teil habe noch gelernt das CO2 die Grundlage unseres Pflanzenwachstums, bzw. der Photosynthese ist und je höher sein Anteil an der Luft, desto besser ist das Wachstum der Pflanzen. Das ist Fakt und wird durch jeden Betreiber eines Gewächshauses bestätigt, welcher zwecks künstlicher Düngung den CO2-Gehalt mehr als verdoppelt. Das Minimum welches Pflanzen für ihr Wachstum benötigen liegt in etwa bei 150 ppm, liegt der Wert unterhalb von 150 ppm stirbt die Pflanzenwelt. „CO2 ist die Währung des Lebens und der wichtigste Baustein für alles Leben auf der Erde. Alles Leben basiert auf Kohlenstoff, einschließlich unseres eigenen. Mit Sicherheit sollte unseren Kindern der Kohlenstoffkreislauf in der Schule beigebracht werden anstatt der Dämonisierung des CO2; dass Kohlenstoff ein „Verschmutzer“ ist, der die Weiterentwicklung des Lebens bedroht. Wir wissen mit Sicherheit, dass CO2 für das Leben unabdingbar wichtig ist und dass es ein bestimmtes Niveau in der Atmosphäre haben muss, damit Pflanzen überleben, welche heute die Nahrungsmittel-Grundlage sämtlicher anderen Spezies sind. Sollten wir nicht unsere Bürger, Studenten, Lehrer, Politiker, Wissenschaftler und andere Führer ermutigen, CO2 als Lebensspender zu preisen?“ (Dr. Patrick Moore, Mitbegründer von Greenpeace) Ohne ausreichende Speicher wird es keine Energiewende geben, der Stromspeicher ist das Nadelöhr. Die Energiedichte von Batterien ist zu gering als das damit unser Energiebedarf gedeckt werden könnte und speichern müssen wir die Elektroenergie aus zwei Gründen: 1. Die Glättung des Stromes zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Vermeidung von Blackouts. Diese Funktion erfüllen heute in einem nicht unerheblichen Ausmass Großkraftwerke, welche mit ihren rotierenden Stromgeneratoren, rein durch die Masse, das Netz bei 50 Hertz stabilisieren. Jedes zusätzliche dezentrale Kraftwerk, welches sporadisch Energie liefert, destabilisiert das Netz. Je mehr Zubau erfolgt desto mehr Speicher müssen zwangsweise erstellt werden um dem entgegen zu wirken. 2. Die Speicherung von Elektroenergie muss während sonniger und windreicher Zeiten geschehen, damit bei Dunkelheit und ohne Wind genügend Strom vorhanden ist, die dafür erforderliche Menge an Batterien wäre gigantisch. Die Energiedichte von Lithium-Ionen-Akkus liegt bei 0.65 MJ/kg, die von Holz bei 16.8 MJ/kg, von Diesel bei 43 MJ/kg und von Methan bei 50 MJ/kg. Die schlechte Energiedichte und der hohe Preis von Batterien ist ein Problem an welchem kein Weg vorbeiführt. In einem Kilogramm Benzin (rund 1,33 Liter) stecken fast 12 000 Wattstunden (Wh) Energie. Lithium-Ionen-Batterien in Autos kommen heute auf eine Energiedichte von maximal 140 Wh/kg. Da ein typisches Elektroauto auf 100 Kilometern etwa 20 000 Wh verbraucht, muss es dafür also rund 150 Kilogramm Akkus mitführen. Jetzt können Sie hochrechnen wie viel Batterien sie für die gespeicherte Energie für Heizen, Mobilität und Produktion benötigen. Es reicht nicht den Strom zu produzieren, sie müssen diesen auch irgendwie „lagern“. Nachfolgend nun einige Leistungsdichten von unterschiedlichen Stromerzeugungsmethoden, die in effektiver Stromleistungsdichte ausgedrückt sind, um Wirkungsgradbetrachtungen überflüssig zu machen: Kohlekraftwerk ~250.000 W/qm, Windräder Nordsee 200 bis 300 W/qm, Windräder Bayern ~30 W/qm, Photovoltaik ~10 W/qm (die Werte von Wind- und Sonnenstrom sind Jahresmittelwerte). Es ist eine schlichte Illusion zu meinen das wir mit dieser Form der Energieerzeugung unsere Gesellschaft auch nur annähernd mit Energie versorgen könnten. |
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RUDOLF OBERLI sagte February 2020 2050 ist zu spät. |
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