Pilotprojekt in Uri
Ausgangslage
Im Kanton Uri werden in den nächsten Jahren 50% der Hausärzte pensioniert. Nun laufen neue Bestrebungen, für neue Versorgungsmodelle, mit weniger Bedarf an Hausärzten, aber trotzdem guter medizinischer und pflegerischer Versorgung.
Laufendes Projekt in Uri
In Uri gibt es mittlerweile ein Pilotprojekt mit dem Titel «Nurse Practitioners (APN) in der hausärztlichen Grundversorgung». Die beiden Ärzte Christoph Merlo und Stefan Essig vom Institut für Hausarztmedizin und Community care in Luzern sind seit dem 20. März 2017 am Projekt in Uri involviert. Der Projektleiter ist Hans Peter Stutz des Gesundheitsnetzwerkes Uri. Er arbeitet zusammen mit IHAM&CC Luzern. Stutz weist darauf hin, dass der Kanton Uri keine einfache Ausgangslage habe. Bereits in den Jahren 2000 – 2013 war es schwieriger als in anderen Kantonen, Hausärzte für eine Praxis im Kanton Uri zu finden.
Dieses Modell, nämlich Nurce Practitioners (NP) einzusetzten, wird in vielen europäischen Ländern angewandt. In der Schweiz gibt es einzelne Hausarztpraxen, welche Pflegefachpersonen mit erweiterter Kompetenz in der Delegation des Hausarztes einsetzen. Zum Beispiel die Hausarztpraxis von Beat Staub im Tösstal (ZH). Er arbeitet gemeinsam mit der Pflegeexpertin Corina Wyler.
Die Urner Gesundheitsdirektorin Barbara Bär sagt in einem Interview (Urner Zeitung 21.3.2017)«Das Projekt in Uri, verfolgt einen sehr erfolgsversprechenden Ansatz. Alle Partner, die es braucht, sind in Uri mit an Bord. Das Projekt verfolgt eine nachhaltige und qualitativ hochstehende medizinische Grundversorgung durch die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Pflegeexperten und Medizinischen Praxisassistenten. Mit dem Urner Pilotprojekt sollte die Rolle der Pflegeexperten in der Hausarztpraxis definiert, erprobt und evaluiert werden.»
Ziel
Mit dem Urner Pilotprojekt soll die Rolle der Pflegeexperten in der Hausarztpraxis definiert, erprobt und evaluiert werden. Durch die Kombination aus pflegerischem und erweitertem medizinischen Fachwissen können die Pflegeexperten eine Vielzahl von Tätigkeiten in der Grundversorgung ausüben, unter anderem Hausbesuche und koordinative Aufgaben. Dies führt zu einer deutlichen Entlastung der Hausärzte.
Politische Forderung
Gemeinsame Förderung von Pilotprojekten. Gemeinden, Städte und / oder Kantone, welche bereit sind ein solches Projekt umzusetzen wie in Uri, erhalten Folgendes: eine Startfinanzierung, dazu Beratung in der Konzeption und der Umsetzung, sowie die laufende Evaluation des entsprechenden Projektes. Die entsprechenden Rahmenbedingungen müssen vorhanden sein.
Im Hinblick auf die Planung von Versorgungsmodellen sind folgende Massnahmen zu berücksichtigen:
Gemeinsame Definition des Versorgungsraums und Planung der Gemeinden, Städte, Kantone mit den Leistungserbringer.
Alle Leistungserbringer werden abgebildet.
Erarbeiten von neuen Tarifmodellen, welche die ambulante Versorgung stärken und die interprofessionelle Zusammenarbeit verbessern.
Die Pflegeperson muss ihre Leistungen verrechnen können, nicht nur in der Delegation des Arztes (Wundversorgung, Beratung)